Niyama
Niyama – Die Niyamas sind allesamt Praktiken, die als innere Verhaltensweisen verstanden werden. Sie sind ein Mittel, die ethischen Verhaltensweisen des Yoga auf den eigenen Geist, Körper und die Seele des Schülers anzuwenden und helfen dabei, ein positives inneres Umfeld zu schaffen. Das Praktizieren der Niyamas soll dem Yogi die innere Stärke, Klarheit und Disziplin verleiht, die er braucht, um auf seiner spirituellen Reise voranzukommen.
Sauca
Sauca bedeutet im Sanskrit „Sauberkeit“, „Reinheit“, „das Gereinigte“. Dabei gibt es einen innerer und einen äußerer Aspekt. Äußerlich ist damit schlicht die körperliche Hygiene gemeint, innerlich geht es einerseits um die gesunde, nicht durch Verunreinigungen behinderte Funktion des Körpers, andererseits um die Klarheit des Geistes. Asana (Yogastellungen) und Pranayama (Atemübungen) gelten als wesentliche Mittel zur Erlangung der inneren Reinheit.
Niyama
Samtosa
Samtosa bedeutet im Sanskrit „Genügsamkeit, „Bescheidenheit“, „Zufriedenheit“. Oft haben Menschen bestimmte Erwartungen und gewünschte Ergebnisse vor Augen und sind dann enttäuscht, wenn es ganz anders kommt. Samtosa heisst zu akzeptieren, was gekommen ist, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind. Anstatt über Misserfolge zu jammern, kann man sie auch akzeptieren und daraus lernen. Drin inbegriffen ist auch, sich nicht mit anderen zu vergleichen.
Tapas
Tapas bedeutet im Sanskrit „den Körper erwärmen“, also den Körper gesund und fit zu halten. Disziplin und Ausdauer beim regelmäßigen Üben der Asanas und die Beseitigung von „Abfallstoffen“ im Körper durch „Verbrennen“ (Entfachen des inneren Feuers / Agni). Achtsame Körperübungen, Achtsamkeit beim Essen und bewusste Atmung gelten als Hilfen gegen die Ablagerung von „Schlacken“, womit nicht nur Giftstoffe aus der Nahrung gemeint sind, sondern auch der gesamte „psychische Müll“, der verdrängt wird und sich ansammelt.
Niyama
Svadhyaya
Sva bedeutet im Sanskrit „selbst“, „zu mir gehörend“ und adhyaya bedeutet Untersuchung, Erforschung, „sich etwas nähern“. Svadhyaya ist also Selbsterforschung, Reflexion – sich selbst näher kommen. Das eigene Denken und Handeln soll beobachtet und kritisch hinterfragt werden, um insgesamt bewusster zu werden. Ein weiterer Aspekt von Svadhyaya ist das Studium der alten Texte, denn nach der Lehre soll man sich nicht immer nur um sich selbst drehen, sondern braucht Bezugspunkte: Das kann die Bibel sein, die Yoga-Sutras, die Bhagavad-Gita, die Veden und Upanishaden oder andere Überlieferungen und Texte mit spirituellem, philosophischem oder religiösem Hintergrund.
Viele von euch kennen die Yamas und Niyamas von Patanjali als Śīla in Buddhas Lehre des Edlen Achtfachen Pfades. Vor viertausend Jahren oder sogar noch früher stand der Menschheit dieser Verhaltenskodex zur Verfügung. Es ist schon erstaunlich, wie weit wir es seither gebracht haben, nicht wahr?
Śīla
☸︎Rechtes Reden
1–Nicht lügen
2–Keine Zwietracht sähen
3–Nicht beschimpfen
4–Nicht tratschen
☸︎Rechtes Handeln
1–Nicht Leben nehmen
2–Nicht stehlen
3–Kein sexuelles Fehlverhalten
☸︎Rechter Lebensunterhalt
1–Kein Waffenhandel
2–Kein Menschenhandel
3–Kein Fleischhandel
4–Kein Gifthandel
5–Kein Drogenhandel
Resourcen für Niyama:
https://de.wikipedia.org/wiki/Niyama
- Yoga
- Yama
- Niyama
- Asana
- Pranayama
- Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi
- Patanjali’s Yoga Sutras – Rāma Prasāda
- Satchidananda – Yoga Sutras of Patanjali