Formen sind Illusionen

Formen sind Illusionen

►Was

Formen sind Illusionen – Solange man einer bestimmten Ansicht keinen Namen zufügt, können die Bilder immer neu gesehen werden.

Die Bilder (Formen) sind Computer-generiert mit Hilfe eines 3D-Programms.

Das Ziel bestand darin, ein Universum zu schaffen, in dem es keine erkennbaren Formen gibt.

Die Bilder haben allgemeine Bezeichnungen (F #01, F#02….), weil sie keine bestimmte Ausrichtung haben.

Und weil sie keine fixe Ausrichtung haben, verändern sie sich bei jeder Drehung vollständig.

Solange man einer bestimmten Ansicht keinen Namen zufügt, können die Bilder immer neu gesehen werden.

►Wie

Das Computer-Universum wurde so gestaltet, dass das eintreffende Licht nicht reflektiert werden konnte von Dingen unserer sichtbaren Realität, weil keine solchen inbegriffen waren.

Es war ein Raum voller Licht und frei von Formen, wie wir Formen kennen. Was immer der Computer hervorbrachte: es gab keine bekannten Formen darin.

Das Computer-Universum war gewissermassen leer von Form.

Das 3D-Programm erlaubte es, eine virtuelle Kamera in dieses form/namenlose Universum zu stellen, um Bilder des Wechselspiels von Licht einzufangen.

Die gezeigten Bilder sind eine Auswahl von “Fotos”, die ich geschossen habe, während ich mit einer virtuellen Kamera in der Hand das form- und namenlose Universum durchwanderte.


►Warum

Vor einigen Monaten stiess ich auf das Zitat von Sokrates

” …ein Ding wird nicht gesehen, weil es sichtbar ist, sondern umgekehrt, es ist sichtbar, weil es gesehen wird.”

Diese Worte besagen für mich “Dinge sind nicht aus sich selbst heraus sichtbar. Sie sind sichtbar, weil ich sie durch mein Sehen sichtbar mache, indem ich ihnen eine Form gebe.”

Unsere Realität gleicht einem Puzzle, bei dem alle Formen nahtlos zusammenpassen. Selbst die fehlenden Teile haben eine Form.

Und Sokrates sagt mir: “Es ist alles in deinen Kopf, mein Junge. Du hast die Formen gemacht und du hast ihnen Namen gegeben. Ohne dich, gäbe es keine Formen.”

Ich stecke in der Welt der Formen fest, aber mein Computer nicht. Dieser weiss nichts von den Formen in meiner Welt. Er ist eine “Tabula rasa”, eine leere Schiefertafel.

Gemäss diesem Gedankengang erhielt der Computer die Aufgabe, eine Welt von Farben zu erzeugen, ohne Formen, wie wir sie kennen. 

Die daraus resultierenden Bilder sind in der Galerie.

Um sich der Bilder maximal zu erfreuen, versuche man, davon abzusehen, sie mit irgendetwas zu vergleichen, sie zu benennen, sich eine Meinung darüber zu bilden, sie zu zerlegen oder nach etwas zu suchen, was nicht da ist.


►…und mehr

Das Herz-Sutra spricht über die “geformte Welt” mit diesen Worten: 

“Form ist nicht anders als Leere und Leere ist nicht anders als Form. Form ist Leere und Leere ist Form.” 

Warum ruft mir das Herz-Sutra zu: “Form unterscheidet sich nicht von Leere und Leere unterscheidet sich nicht von Form.”? Vielleicht, weil ich denke, sie seien verschieden? Und im Shinjinmei liest man: 

“Der Grosse Weg (das Leben) ist nicht schwierig für diejenigen, die an keinen Vorlieben haften. 
Wenn weder Liebe noch Hass aufflammen, dann ist alles klar und unverstellt … 
Willst du die Wahrheit sehen, habe keine Meinung für oder gegen etwas. 
Der Konflikt zwischen lieben und hassen mach den Geist krank.”

Wenn du die Bilder zum ersten Mal siehst, beobachte deine Gedanken: Wie lange dauert es, bis sich eine Meinung, eine Vorliebe formt? Wie lange dauert es, bis das Bild einen Namen bekommt? Woher kommt der Name? Was macht der Geist mit der neuen Ansicht, wenn das Bild rotiert wird? Bildet er eine neue Meinung, eine neue Vorliebe, einen neuen Namen? Kann man wahrnehmen, wie sich aus etwas, das vorher noch nie gesehen wurde, ein Gedankenspiel entwickelt? Nun steht nicht mehr das Bild im Zentrum, sondern die eigenen Gedanken über das Bild. Und man steht selbst in der Mitte der Bühne …schon wieder.

Ist es möglich, dass diese Fragen auch auf andere Facetten unseres Lebens übertragbar sind?

«Die ganze bedingte Existenz ist wie ein Tautropfen, eine Luftblase in einem Strom; wie ein Blitz, ein flackerndes Licht; wie eine Illusion, ein Phantom, ein Traum. So sollte sie betrachtet werden.» So sprach der Buddha.

Diamant Sutra

” …ein Ding wird nicht gesehen, weil es sichtbar ist, sondern umgekehrt, es ist sichtbar, weil es gesehen wird.” und “So sehe man die ganze bedingte Existenz.”

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