Yama

yama

Yama

Das Wort Yama bedeutet ursprünglich „Zaumzeug“ oder „Zügel“ und bezieht sich auf die zügelnden Eigenschaften der Yamas. Yamas sind Praktiken, die als äußeres Verhalten angesehen werden. Sie sind ein Mittel, den Verhaltenskodex des Yoga im Umgang mit der Welt anzuwenden, und dieser Leitfaden hilft Yogis, ein ethisches Leben zu führen.

Ahimsa

Himsa bedeutet im Sanskrit „Gewalt“ oder „Grausamkeit“. Das Gegenteil davon, Ahimsa, ist Gewaltlosigkeit. Ahimsa ist aber mehr als nur die Abwesenheit von Gewalt. Ahimsa umfasst auch Freundlichkeit, Zuwendung und Rücksichtnahme – ein wohlüberlegter Umgang mit allen Lebewesen und mit sich selbst. Es bedeutet nicht, dass man sich im Falle eines Angriffs nicht verteidigen darf. Ahimsa ist auch nicht der übertriebene Verzicht auf das Töten selbst kleinster Tiere. Im Gegensatz zu manchen buddhistischen Mönchen könnte ein Raja-Yoga-Praktizierender einen Garten umgraben, auch wenn dabei kleine Tiere wie Würmer zu Tode kommen.

Ahimsa soll in Gedanken, Worten und Taten praktiziert werden. Es bedeutet, nicht negativ über jemanden zu sprechen oder zu denken, da dies sowohl für den Betroffenen als auch für den negativ Denkenden selbst schädlich wäre. 


Im weiteren Sinne steht Ahimsa für den Wunsch das Tötens zu überwinden. Dazu gehört, dass die klassischen Yogapfade von den Praktizierenden eine vegetarische Ernährung verlangen. Ahimsa ist sozusagen die Grundlage für eine erfolgreiche Yogapraxis, bei der die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten im Vordergrund steht. Der Verzicht auf Gewalt gegen andere beruht auf der Erkenntnis der gemeinsamen geistigen Wurzeln und ist letztlich auch eine Anerkennung des eigenen Seins und des Lebensprinzips überhaupt.

Satya

Satya bedeutet in Sanskrit „Wahrhaftigkeit“, „Wahrheit“. Wahrhaftigkeit beinhaltet, in Worten, Taten und Gedanken, immer die Wahrheit zu sagen. «Je wahrhaftiger ein Mensch spricht, desto mächtiger sind seine Worte». Wahrhaftig sein bedeutet auch, sich nicht selbst zu belügen, sich auch unangenehme Dinge einzugestehen, z.B. wenn man einen Fehler gemacht hat.

Aber nicht immer ist es im Sinne von Satya wünschenswert, die Wahrheit zu sagen, nämlich dann, wenn sie andere verletzen könnte. Satya bedeutet, darüber nachzudenken, was wir sagen, wie wir es sagen und wie es jemanden treffen könnte. Ein bewusster Umgang mit Worten also, und das heisst, dass es manchmal besser ist zu schweigen. In einem tieferen Sinne betrifft es auch einen bewussten Umgang mit Gedanken – denn Gedanken sind die Wurzeln der Worte.

Steya

Steya bedeutet im Sanskrit „Diebstahl“, Asteya ist das Gegenteil und bedeutet, nichts zu nehmen, was einem nicht gehört (oder gegeben wurde). Das bezieht sich nicht nur auf materielles, sondern auch auf geistiges Eigentum: Sich nicht mit fremden Federn zu schmücken – oder Menschen, die einem Dinge oder Gedanken anvertrauen, nicht zu enttäuschen.

Brahmacharya

Brahma bedeutet im Sanskrit „das Wesentliche“, „das Eine Wahre“, und char bedeutet „bewegen“. Brahmacharya ist also die „Bewegung zum Wesentlichen“. Brahmacharya wird in manchen Richtungen/Schulen des Yoga als sexuelle Enthaltsamkeit interpretiert. Im Allgemeinen ist aber damit gemeint, dass der Yogi sein Leben und seine Beziehungen zu Menschen und Dingen so gestaltet, dass sie seinem Streben nach Weisheit und seinem Verständnis der höchsten Weisheit förderlich sind.

Aparigraha

Aparigraha bedeutet im Sanskrit „Nicht-Zugreifen“. Damit ist gemeint, immer nur das anzunehmen, was angemessen ist, keine vermeintlich „günstigen“ Gelegenheiten zu ergreifen und andere Menschen nicht auszunutzen. Auch bei der Annahme von Belohnungen und Geschenken sollte der Yogi zurückhaltend sein, da diese dazu neigen, Verpflichtungen und Bindungen für den Beschenkten zu schaffen.

Viele von euch kennen die Yamas und Niyamas von Patanjali als Śīla in Buddhas Lehre des Edlen Achtfachen Pfades. Vor viertausend Jahren oder sogar noch früher stand der Menschheit dieser Verhaltenskodex zur Verfügung. Es ist schon erstaunlich, wie weit wir es seither gebracht haben, nicht wahr?

Śīla

☸︎Rechtes Reden
1–Nicht lügen
2–Keine Zwietracht sähen
3–Nicht beschimpfen
4–Nicht tratschen
☸︎Rechtes Handeln
1–Nicht Leben nehmen
2–Nicht stehlen
3–Kein sexuelles Fehlverhalten
☸︎Rechter Lebensunterhalt
1–Kein Waffenhandel
2–Kein Menschenhandel
3–Kein Fleischhandel
4–Kein Gifthandel
5–Kein Drogenhandel

Resourcen für Patanjalis Yama und Niyama:
https://de.wikipedia.org/wiki/Yama
https://de.wikipedia.org/wiki/Niyama

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