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Indras Netz

ist ein Sinnbild für den inneren Zusammenhalt aller Lebensformen und Phänomene des Universums. Es geht zurück auf die Legende vom indischen Gott Indra, der u.a. die Aufgabe hat, das Weltall zu schützen. Dazu baute er ein weltumspannendes Netz, das in jedem Knoten ein leuchtendes Juwel enthält. Jedes Juwel spiegelt jedes andere, d.h. kein Juwel steht für sich allein, jedes repräsentiert sämtliche anderen Juwelen. Eins ist alle, alle sind eins.

Dieses Sinnbild wurde zu einem Eckpfeiler von Buddhas Lehre vom „wechselseitig bedingten Entstehen aller Phänomene“ – „Wenn das besteht, so entsteht jenes. Durch das Entstehen von jenem wird dies hervorgebracht. Wenn jenes nicht ist, so entsteht auch dies nicht. Durch das Aufhören von jenem wird dieses beendet.“ –. Eine ausführliche Darlegung dieser grundlegenden Wahrheit findet sich im Avatamsaka­-Sutra, einer Schrift der zum Mahayana­-Buddhismus gehörenden, in China entstandenen Kegon­-Schule.

Indras Netz ist auch eine ausgezeichnete Analogie für das Wesen von Hologrammen: Jeder Punkt eines Hologramms enthält sämtliche Informationen aller anderen Punkte. Viele Naturwissenschaftler benutzen heutzutage dieses Modell u.a. zur Erklärung der Funktionsweise sowohl des Kosmos als auch des menschlichen Gehirns.

Die Vorstellung von einem Netzwerk, das alles mit allem verbindet, führte auch zur Geburt des Internet. Und der Zen­Meister Thich Nhat Hanh münzte für die Charakterisierung der realen Lebensumstände in unserer Welt den Begriff „Intersein.“ Es ist demnach ein grosser Irrtum zu glauben, es gäbe irgend ein Lebe­wesen, irgend ein Ich, dass allein aus sich selbst heraus existieren und agieren kann.

Inkin

Eine an einem Griff in der Hand gehaltene Klangschale. Wird u. a. dazu benutzt, die Länge der Sitzperioden bei der Zen-Meditation (Zazen) zu markieren.


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