Kalender Kollektion II

Kalender Kollektion II – Eine vielfältige Sammlung von Bildern, die im Laufe der Jahre in den ZZB-Kalendern verwendet wurden.

2025

Advaita Vedanta

Advaita Vedanta ist eine Philosophie, die um das Jahr 800 n. Chr. auf der religiösen Bühne Indiens erschien.

Vedanta wird als «das Ende der Veden» definiert. Die Veden waren die ursprünglichen religiösen Über-Lieferungen der indischen Rishis und sollen 3000 v. Chr. entstanden sein. Einige Experten behaupten, dass sie noch älter sind. Die Rishis waren indische Mystiker, die das Wesen des Universums auf der Grundlage von Erkenntnissen begriffen, die sie in tiefer Meditation gewonnen hatten. Das «Ende der Veden» gilt als das letzte Kapitel nach vier früheren Veden (Rig, Sama, Yajur und Atharvaveda). Es ist unter dem Begriff Upanishaden bekannt.

Advaita ist das Sanskritwort für Nicht-Dualität. «A» steht für «nicht» und «dvaita» bedeutet «Dualität».

Der Buddhismus und Advaita haben vieles gemeinsam. Das ist nicht verwunderlich, denn Buddha war ein Hindu. Seine Lehrer waren tief in den Veden verwurzelt. Das Gedankengut der Vier Edlen Wahrheiten und des Edlen achtfachen Pfades findet sich in beiden Philosophien. Und beide Lehren sind im Konzept von a-dvaita – Nicht-Dualität – verankert.

Der Hauptvertreter von Advaita war Adi Shankara. Er wurde nur 32 Jahre alt, stellte aber in dieser kurzen Zeit die hinduistische Philosophie auf den Kopf, indem er mit leidenschaftlicher Hingabe die Wiedererweckung des indischen Geistes von Vedanta anstrebte. Shankara wurde von seinen Gegnern oft beschuldigt, ein Buddhist zu sein, weil sich seine Lehre kaum von derjenigen Buddhas unterschied.

Shankaras Werk ist in Umfang und Inhalt monumental. Seine Argumente zur Unterstützung der in Advaita dargelegten Konzepte sind ein geistiger Hochgenuss. Seine unfehlbare Logik setzte sich gegen die Logik anderer durch, die seine Ideen nicht mit ihrem Verständnis vom Gang der Welt in Einklang bringen konnten.

Als achtjähriger Junge wanderte er durch den Himalaya auf der Suche nach seinem Guru und traf einen Weisen, der ihn fragte: «Wer bist du?» Shankara antwortete mit sechs Versen, die unter dem Namen Nirvana Shatkam oder Atma Shatkam überliefert werden. Der Weise, mit dem der Junge sprach, war Swami Govindapada Acharya, der tatsächlich der Lehrer war, den er suchte.

Nirvana Shatkam – Atma Shatkam

Ich bin weder Verstand noch Intellekt noch Ego noch die Spiegelungen des inneren Selbst.
Ich bin nicht die fünf Sinne, sondern jenseits von ihnen.
Ich bin weder der Äther noch die Erde noch die fünf Elemente.
Ich bin wahrhaftig ewiges Wissen und Glückseligkeit, Liebe und reines Bewusstsein.

Ich kann weder als Energie bezeichnet werden noch als Atem noch als materielle Essenz noch als eine der fünf Hüllen des Körpers.
Ich bin weder das Organ der Ausscheidung, der Fortpflanzung, der Bewegung, des Greifens oder des Sprechens.
Ich bin wahrhaftig ewiges Wissen und Glückseligkeit, Liebe und reines Bewusstsein.

Ich kenne weder Hass noch Abneigung noch Bindung noch Zuneigung noch Gier noch Verblendung noch Stolz oder Hochmut noch Gefühle des Neides oder der Eifersucht.
Ich habe keine Pflicht, kein Geld, kein Verlangen oder gar Befreiung.
Ich bin wahrhaftig ewiges Wissen und Glückseligkeit, Liebe und reines Bewusstsein.

Ich habe weder Tugend noch Laster, weder sündige ich noch tue ich Gutes, kenne weder Glück noch Leid, Schmerz oder Lust.
Ich brauche keine Mantras, keine heiligen Orte, Schriften, Rituale oder Opfer.
Ich bin weder der Beobachter noch der Wahrnehmende noch der Prozess des Beobachtens oder des Wahrnehmens noch irgendetwas, das beobachtet oder wahrgenommen wird.
Ich bin wahrhaftig ewiges Wissen und Glückseligkeit, Liebe und reines Bewusstsein.

Ich fürchte den Tod nicht, denn ich habe keinen Tod.
Ich bin nicht getrennt von meinem wahren Selbst, habe keine Zweifel an meiner Existenz und unterscheide mich nicht durch Geburt. Ich habe weder Vater noch Mutter noch bin ich geboren.
Ich bin kein Verwandter, kein Freund, kein Guru, kein Schüler.
Ich bin wahrhaftig ewiges Wissen und Glückseligkeit, Liebe und reines Bewusstsein.

Ich bin allgegenwärtig, ohne jede Eigenschaft und ohne Form.
Weder bin ich an die Welt gebunden noch an die Freiheit.
Ich habe kein Verlangen nach irgendetwas, denn ich bin überall und immer im Gleichgewicht.
Ich bin wahrhaftig ewiges Wissen und Glückseligkeit, Liebe und reines Bewusstsein.

Advaita ist heute lebendig und weit verbreitet. Der ZZB-Kalender für 2025 enthält eine Auswahl von Zitaten einiger der bekannten Advaita-Lehrer. Wir hoffen, dass euch der Inhalt gefällt und dass ihr darin Inspiration für eure monatlichen Kontemplationsthemen finden werdet.

Robert & Agetsu

Du bist dieses Wesen...

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«Du bist dieses Wesen, dieses Bewusstsein, in dessen Gegenwart Handlungen, Wahrnehmungen und Gedanken stattfinden. Wenn du sagst: 'Ich führe eine Handlung aus', dann ist es nicht das Bewusstsein, das eine Handlung ausführt.» – Swami Dayananda

2024

Im Kalender 2024 präsentieren wir euch Zitate von vier herausragenden Zen-Meistern (Bankei, Dogen, Hakuin, Ikyu), deren Worte auch heute noch äusserst aktuell sind. Sie lebten und wirkten zwischen dem 14. und dem 17. Jahrhundert in Japan. Dies war eine Zeit, in der sich die chinesische Meditationsschule des Chan-Buddhismus in Japan etablierte und zum japanischen Zen-Buddhismus weiterentwickelte.

Die vier zitierten Meister haben einiges gemeinsam: Sie standen in der direkten Nachfolge von Bodhidharma (ca.532) und Hui-neng (601-713), den beiden hervorragendsten Wegbereitern der Zen-Tradition. Wie diese hatten sie die Weisheit und Wahrheit von Buddhas Lehre durch ihre eigene Meditationspraxis selbst erfahren und im täglichen Leben verwirklicht. Und wie diese betonten sie, dass sich das wahre Wesen der Wirklichkeit jenseits von Sprache und Denken offenbart. Sprache und Denken sind legitime Mittel auf diesem Weg, ihre Grenzen sind jedoch sehr eng gesteckt. Sie müssen überschritten werden.

Auf diesem Boden stehend, kritisierten sie viele Gepflogenheiten in den Institutionen der berühmten Klöster und Tempel. Dazu gehörten zum Beispiel die Verwicklung der Mönche in die Politik, das Verfolgen weltlicher Ziele wie Ruhm und Reichtum, Umdeutung und Missbrauch von buddhistischen Verhaltensregeln sowie eine erstarrte und ritualisierte Praxis. All dies hatte in ihren Augen nichts mit dem Buddha-Dharma zu tun.

In der Folge entwickelten sie, jeder auf seine Art und Weise, Wege und Mittel, um den Menschen zu zeigen, dass Zen mehr ist als Sitzmeditation und Rezitation von Sutren. Es ist die Verwirklichung des eigenen Wesens in jedem Augenblick. Es ist die Verbindung mit der allen Lebewesen gemeinsamen universellen Natur. Denn nur sie offenbart die Wirklichkeit direkt und klar – und immerzu.

Dōgen Kigen (auch Eihei), 1200-1253
Mitbegründer und prägende Grösse der Soto-Zen-Schule.

Ikkyū Sōjun, 1394-1481
Poet und Mitbegründer der Teezeremonie.

Bankei, 1622-1693
Die Zen-Lehre vom Ungeborenen

Hakuin Ekaku, 1686-1769
Erneuerer und Stützpfeiler der Rinzai-Zen-Schule

Von allen...

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«Von allen Dingen erleuchtet zu werden heisst, die Barriere zwischen dem eigenen Ich und den anderen einzureissen.» – Dogen

2023

Der Kalender für 2023 thematisiert die Unterweisung von Sri Krishna an Arjuna, wie sie in der Bhagavad Gita (Lied des Geistes) überliefert ist.

Die Bhagavad Gita, oft kurz Gita genannt, ist eine 700 Verse umfassende hinduistische Schrift. Sie ist Teil des Mahabharata-Epos und wird auf die zweite Hälfte des ersten Jahr-tausends vor Christus datiert.

Die Erzählung ist eingebettet in einen Dialog zwischen dem Prinzen Arjuna aus dem Pandava-Clan und seinem Mentor und Streitwagenlenker Krishna – einer menschlichen Manifestation des Absoluten.

Es ist besser...

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«Es ist besser, sein eigenes Schicksal unvollkommen zu leben, als das Leben eines anderen perfekt zu imitieren.» - Bhagavad Gita

2022

Mind Candy: Diese Ausgabe des Kalenders a enthält eine Sammlung von Wortbonbons aus dem Denken von J. Krishnamurti. Ob man ihre Weisheit geniessen wird oder nicht, hängt ganz davon ab, wie man an die Bonbons herangeht. Wenn man sie so verschlingt, wie manche Menschen ihre Lieblingspralinen verschlingen, wird das Ergebnis dasselbe sein: Es bleibt ein unverdauter Haufen von Wortobjekten zurück, welcher den Umfang der gespeicherter Erinnerungsmasse erhöht und nicht viel mehr.

Ist es nicht...

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«Ist es nicht vor allem unsere allgemeine Sucht nach Befriedigung, die den Geist oberflächlich macht?» -j.K.

2021

Wir denken, es wäre eine Schande, den Tumult der gegenwärtigen Pandemie nicht zu nutzen und das Thema Masken und Viren zu ignorieren. Deshalb haben wir es zum Thema für den Kalender 2021 gemacht und zwar mit Hilfe der sehr aufschlussreichen Poesie von Kahlil Gibran.

Die Texte und Poesie stammen zum grössten Teil aus dem Buch „The Madman“ vom Kahlil Gibran. ...mehr

WIE ICH VERRÜCKT WURDE

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Sie fragen mich, wie ich zum Verrückten wurde. Es geschah folgendermassen: Eines Tages, lange bevor viele Götter geboren wurden, erwachte ich aus einem tiefen Schlaf und stellte fest, dass alle meine Masken gestohlen worden waren,– die sieben Masken, die ich in sieben Leben gestaltet und getragen habe,– ich rannte maskenlos durch die überfüllten Strassen und rief: "Diebe, Diebe, verfluchte Diebe!"Männer und Frauen lachten mich aus und einige flüchteten aus Angst vor mir in ihre Häuser.Als ich den Marktplatz erreichte, stand ein Jüngling auf einem Hausdach und rief: "Er ist ein Verrückter." Ich schaute auf, um ihn zu sehen, und da küsste die Sonne mein Gesicht. – Zum ersten Mal küsste die Sonne mein eigenes nacktes Gesicht und meine Seele war von Liebe zur Sonne entbrannt. Ich wollte meine Masken nicht mehr. Und wie in Trance rief ich: "Gesegnet, gesegnet sind die Diebe, die meine Masken gestohlen haben."So wurde ich zu einem Verrückten. – Und habe beides gefunden: Freiheit der Einsamkeit und den Schutz vor dem Verstanden werden. Denn diejenigen, die uns verstehen, versklaven etwas in uns.

2020

Die Bilder und Texte, zusammengestellt von Robert, sind Wiederspiegelungen von zahlreichen Momenten, in denen sich das bunte Leben unseren Sinnen in seiner Schönheit, Kuriosität oder Rätselhaftigkeit gezeigt und zum Nachdenken angeregt hat. Mögen Sie auch Euch durch das Jahr begleiten und ab und zu zum Innehalten und zur Besinnung inspirieren.

eine Vogelfeder in einem Strom

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«Die ganze bedingte Existenz ist wie ein Tautropfen, eine Vogelfeder in einem Strom; wie ein Blitz, ein flackerndes Licht, eine Illusion, ein Phantom, ein Traum. So sollte sie betrachtet werden.» Diamant-Sutra

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