FAQ = Frequently Asked Questions. 🙂
Meditieren heisst, im reinen Gewahrsein zu ruhen; alles, was sich gedanklich und gefühlsmässig abspielt, wahrzunehmen, ohne es zu benennen, zu beurteilen, zu werten, abzulehnen oder festzuhalten. Dies kann man überall tun: beim Gehen, Stehen, und in allen Aktivitäten des täglichen Lebens. Da es sich um einen inneren Zustand handelt, kann es einen niemand lehren; man kann es sich nur selber beibringen.u003cbru003eu003cbru003e- Für die Sitzmeditation (Zazen) sitze in einer stabilen, komfortable Körperhaltung auf einem Stuhl, Kissen oder Meditationsschemel. Auf dem Kissen bzw. den Schemel kann man auch knien. (Beim Knien sollte man darauf achten, dass die Waden unter den Oberschenkel zu liegen kommen wegen der Zirkulation.)u003cbru003e-Lass ab von Erwartungen und Vergleiche mit anderen Menschen oder früheren Erfahrungen. Es ist immer wieder anderes; man kann nie zwei Mal dasselbe erleben.u003cbru003e-Verabschiede dich von allen Sorgen, auch von den Sorgen über u0022richtigu0022, u0022falschu0022.
In der Meditation gibt es kein u0022mussu0022. Man soll sich nicht in irgend eine Haltung zwingen. Wenn der Körper verspannt ist, kann der Geist nicht zur Ruhe kommen. Der Lotus- oder Halblotus-Sitz ist eine natürlichen Sitzhaltungen für Menschen in Asien, aber nicht unbedingt für uns Menschen hier im Westen.
Es ist nicht nötig, die Hände in eine bestimmte Position (Mudra) zu bringen. Lege sie bequem in den Schoss, und mache dir keine Gedanken darüber.
Lass den Atem frei fliessen. Spüre die Bewegung von Ein- und Ausatem und mische dich nicht ein.u003cbru003eIn vielen u0022Meditationsbüchernu0022 und -u0022Kursenu0022 werden spezielle Atemübungen propagiert. Solche Atemübungen dienen der Stärkung der Konzentration, d.h. sie leiten die Aufmerksamkeit von anderen Gedanken ab. Konzentration ist aber nicht Meditation, und Meditation ist nicht u0022übung von etwasu0022. Im Meditationszustand gibt man jegliche Kontrolle auf und u0022vergisstu0022 auch sich selbst.
u0022Ob man die Augen offen oder geschlossen hält, ist einerlei. Wichtig ist nur, sich nicht mit den auftauchenden Gedanken und Bildern zu beschäftigen oder einzuschlafen. Viele schliessen beim Meditieren die Augen und halten dafür an ihren Traumbildern fest. Oder sie halten die daraus resultierende Dunkelheit für einen tiefen Bewusstseinszustand. Doch dem ist nicht so, es ist bloss die Dunkelheit der geschlossenen Augen.u0022 – Sokei-an
Der Zustand der Meditation kennt keine Zeit. Wenn man jedoch den ganzen Tag von morgens früh bis abends spät immer mit Gedanken beschäftigt ist, und niemals innehält, dann wird man Meditation niemals erfahren.
Das ist nicht möglich und nicht nötig. Die Gedanken sind natürliche Aktivitäten des wachen Gehirns. Gedanken sind an und für sich kein Problem, im Gegenteil: Im täglichen Leben ist man auf ein gutes, klares Denken angewiesen. Probleme gibt es erst, wenn man in der Gedankenwelt stecken bleibt. Meditation bedeutet, sich von den Gedanken nicht stören zu lassen, keinen Dialog mit ihnen zu führen, sie weder zu verscheuchen noch festzuhalten. Man lasse sie vorbeiziehen und schweige dazu.
Wir sind gewohnt, zu uns selbst und allem, was wir erleben und denken u0022Ichu0022 zu sagen: Mein Körper, meine Gedanken, meine Gefühle usw. Doch dieses u0022Ichu0022 ist eine Gedankenkonstruktion, es existiert nicht wirklich.u003cbru003eWenn man nicht u0022ichu0022 dazu sagt, was ist es dann, das sieht, hört, riecht, schmeckt, fühlt, Gedanken denkt, träumt und lacht und weint? Wer oder was ist es, das den Körper ernährt und am Leben erhält?u003cbru003eWenn man über dieses Ich-lose redet, benutzt man im u003ca href=u0022https://terebess.hu/zen/mesterek/HeinrichDumoulin.htmlu0022 target=u0022_blanku0022 rel=u0022noreferrer noopeneru0022u003eZen-Buddhismusu003c/au003e unter anderem den Begriff u0022Das wahre Selbstu0022. Aber das ist auch nur ein Begriff. Mache dir deshalb keine Vorstellungen von einem Wesen namens u0022das wahre Selbstu0022. Ruhe im Gewahrsein ohne Worte und das, u0022wahre Selbstu0022 zeigt sich von selbst.
Das u0022Ichu0022 ist kein Objekt, das man hat, und das man behalten oder loswerden kann. Es ist nur eine Idee zusammengesetzt aus Erinnerungen und Wünschen. Etwas, das nicht existiert, muss man auch nicht loswerden. Meditation bedeutet, die Dinge zu betrachten, ohne u0022ichu0022 dazu zu sagen bzw. ohne ihnen irgend eine Eigenschaft, anzuhängen. Hängt man weder den Gedanken noch Gefühlen noch den Objekten der Wahrnehmung etwas an, beantwortet sich diese Frage von selbst.
Nein. u0022Zenu0022 bedeutet u0022Meditationu0022, und u0022Zen-Buddhismusu0022 bedeutet ursprünglich diejenige Richtung des Buddhismus, welche die Meditation betont. (Im Gegensatz zu anderen Richtungen des Buddhismus, in denen z.B. die Gebote oder die Rituale betont werden.) u0022Meditationu0022 bzw. Zen hat aber nichts zu tun mit einer organisierten Religion oder einem religiösen Dogma.
☸︎☸︎Meditationsheft